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Mexico City

Den grössten Teil des Donnerstags verbringe ich im Museo National de Antropologia. Hier sind die berühmtesten und schönsten Fundstücke aus ganz Mexico von der Zeit vor der spanischen Eroberung ausgestellt. Sie sind mit viel Liebe ausgestellt und werden auch entsprechend behandelt.

Am späteren Nachmittag geht es dann noch ins Museo de Arte Popular, wo die zeitgenössischen Arbeiten der Handwerker von ganz Mexico zur Schau gestellt werden. 

Zum Abschluss des Tages, schaue ich mir den "Sueno de una tarde dominical en la Alameda Central" an. Es ist eines der berühmstesten Wandgemälde von Diego Rivieria und befindet sich in einem eigens dafür geschaffenen Museum.

Am Freitagmorgen besuche ich die Basilica de Guadalupe. Die Senora de Guadalupe ist die Schutzpatronin von ganz Lateinamerika und wird entsprechend verehrt. Die neueste Kirche bietet Platz für 40'000 Gläubige und die stündlichen Gottesdienste sind sehr gut besucht (die mittlere Reihe war für eine "wichtige" Delegation reserviert...). Das Bildnis der Heiligen befindet sich hinter dem Altar. Damit alle gleich viel Zeit vor dem Wunder verbringenden Bild erhalten, kann man nur mit Rollbändern kurz daran vorbeifahren und müsste dann wieder hinten anstehen, um einen weiteren Blick auf die Jungfrau Maria zu erhaschen.

Vom Platz der drei Kulturen bin ich etwas enttäuscht. Man kann zwar klar erkennen, dass der Templo de Santiago aus den ehemaligen Azteken-Tempeln von Tlatelolco erreichtet worden ist. Beide Stätten sind aber an sich nicht sehr spektakulär. Das Centro Cultural Universitario hat eine umfassende Ausstellung zum Massaker an hunderten Studenten im Vorfeld der Olympischen Spiele in Mexico im Jahre 1968. Sie ist jedoch komplett in Spansich gehalten und daher für mich sehr schwer verdaulich.

Den Nachmittag verbringe ich im Museo Nacional de Arte, welches eine breite Palette an Kunstwerken von diversen mexikanischen Künstlern über verschiedenen Epochen in einem Art Italienischen Renaissance Palast beherbergt.

Am Sonntagmorgen besuche ich das fantastische Ballet Folklorico de Mexico im Bellas Artes Palast.

Bei nicht allzu schönen Wetter spaziere ich noch der Avenida de la Reforma entlang, welche jeden Sonntag für den Langsamverkehr gesperrt ist. Danach geht es für den Rest des Tages und Abends in die Cerveceria de Barrio, um mir den Conference Finals des American Footballs anzusehen.

Am Montag mache ich dann nichts touristisches, sondern bereite mich mal ein wenig auf meine Rückkehr in die Schweiz vor. Am Nachmittag geht es dann noch kurz zum Coiffeure. Für 7 Franken inklusive Trinkgeld und meinen limitierten Spanischkenntnissen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden :-).

Am Dienstag steht mein Restaurantbesuch im Quintonil im Zentrum. Dieses schafft es seit 5 Jahren regelmässig unter die Top 50 Restaurants der Welt. Es gibt zwar ein noch besseres Restaurant in Mexico City, dort war aber kein Platz zu bekommen, da dieses die nächsten 3 Monate komplett ausgebucht ist. Ich genehmige mir das "Quer durch Mexico" Menu mit Wein-Pairing - wobei es auch Mezcal, Champagner und Sake gibt und man teilweise 2 Weine pro Gang gegeneinander vergleicht. Das Ganze ist dann am Ende zwar sehr teuer, hat sich aber definitiv gelohnt!

Vor dem nachmittäglichen Schlemmen mache ich noch einen längeren Spaziergang rund um den Bosque de Chapultepec Park. Dieser endet im Museo de Arte Moderno, welches unter anderem Frida Kahlo's bekanntestes Gemälde - Las dos Fridas - enthält. Der Verdauungsmarsch geht dann ins Museo Soumaya. Im Reiseführer steht über dieses Museum: "Jemand sollte dem mexikanischen Billionär Carlos Slim mal sagen, das grösser nicht immer besser ist".

Am Mittwochmorgen geht es dann zu den Überresten des Templo Mayor. Gemäss aztekischem Glauben war hier das Zentrum des Universums. Heute befindet sich die Ausgrabungsstätte mitten im Stadtzentrum neben der Kathedrale und sehr vieles ist immer noch durch Stadt darüber verdeckt. Die schönsten Fundstücke werden mittlerweile auch in Sicherheit in einem sehr gut gestalteten Museum verwahrt. 

Am Nachmittag geht es mit Metro und Zug in etwas mehr als einer Stunde - und für etwas mehr als 40 Rappen - nach Xochimilco. Hier kann man noch mit dem Boot durch unzählige Kanäle schippern. Zur Zeit der Azteken die Hauptfortbewegungsart ist es heute hier sehr touristisch: für ein paar Franken dockt eine eigene Mariachi-Kapelle an das Boot an und gibt 2-3 Stücke zum Besten und für Essen und Trinken muss man ebenfalls nicht von Bord gehen.

Am Donnerstag geht es Richtung Südwesten der Stadt. Dort findet sich das Wohnhaus von Frida Kahlo und Diego Rivera, welches zum Museum umfunktioniert wurde. Ich bin hier definitiv nicht der einzige Besucher. Nur zwei Blocks weiter ist das Haus, in welchem Trotzki sein Exil verbracht hat und schliesslich ermordet wurde. Die ersten zwei Jahre im Exil hat er übrigens bei Frida und Diego verbracht. Ganz in der Nähe befindet sich auch die zweitälteste Universität mit ihren 330'000 Studenten und das Olympiastadion von 1968.

Am Ende des Tages schaffe ich es dann auch mal zu einer Zeit in die Kathedrale zu kommen, an welcher alle Bereiche für die Besucher zugänglich sind und keine Messe zelebriert wird. Die kleinere Sagrario Metropolitana ist direkt mit der Kathedrale verbunden.

Am Freitag verbringe ich einen gemütlichen Tag und schlendere ziellos durch die Stadt. Nachdem ich alles für die Heimreise gepackt habe, geht es noch in die Arena Mexico. Dort findet 3-mal wöchentlich das Lucha Libre vor 17'000 Zuschauern statt.

Und zum Schluss noch ein kleines Sammelsurium an Eindrücken, welche ich zwischen den erwähnten Highlights gesammelt habe:

- Plaza Santo Domingo

- Karikatur von Helioflores

- Wandmalerei von Diego Riviera in der Secretaria de Education Publica

- Torre Latinoamericana

- Ex Teresa Arte Actual: das Gebäude ist wirklich so schräg, denn ganz Mexico City steht auf einem riesigen Sumpfgebiet

- Blick nach oben in der Ex Teresa Arte Actual

- La Giganta von José Luis Cuevas

- Murals von José Clemente Orozco im Antiguo Colegio de San Ildefonso

- Palacio Postal von aussen

- Palacio Postal von innen

- Monumento à la Revolution

- Wandmalereien im Supreme Corte de Justicia

- Wandmalereien von Diego Rivera im Palacio Nacional

- Archivo de la Fotografia Mexico City

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