In La Paz bestelle ich ein Uber um zum 20 Kilometer entfernten Dock der Fähre zu fahren. Es wurde mir gesagt, dass ich um 12 Uhr da sein soll und ich bin natürlich sogar ein wenig früher da. Ich warte jedoch zusammen mit weiteren Passagieren bis um 13 Uhr bevor überhaupt etwas geht. Nach gründlicher ID-Kontrolle und weniger ernsthafter Gepäckkontrolle bin ich eine halbe Stunde später an Board der Fähre. Das Mittagessen ist im Preis inbegriffen und ist erstaunlich gut. Es geht pünktlich um 1430 Uhr los, aufgrund der rauen See dauert die Überfahrt nach Topolabampo jedoch mehr als 7 Stunden. Da die Fähre mit Lastwagen voll beladen ist und die normalen Passagiere das Schiff erst danach verlassen können ist es weit nach 22 Uhr als ich schliesslich ein Taxi nach Los Mochis für mein Airbnb erwische. Die Preise für die Fahrt sind fix, dafür muss ich dem Fahrer genau erklären, wo ich hin will. Immerhin kenne ich die Wörter für links, rechts und geradeaus in Spanisch bereits.
Für den nächsten Tag in Los Mochis ist ein Ruhetag zur Planung eingerechnet. Ich stelle jedoch fest, dass Alamos (eine gemäss Reiseführer sehr schöne Kolonialstadt aufgrund der lokalen Silbermine) nur gerade 150 Kilometer entfernt ist. Es gibt jedoch keinen direkten Bus, sondern man muss in Navojoa umsteigen. Leider kann mir die Busgesellschaft in Los Mochis nicht sagen, wann die Busse in Navojoa nach Alamos fahren. Naja, das Ticket für die zweistündige Fahrt kostet nur 7 Franken und ich kann ja auch im Bus meinen Reiseführer lesen. Unterwegs passieren wir eine Staatsgrenze und damit verbunden ist ein rund 30 minütiger Halt in welchem uns Bus von 4 Personen des Militärs aufs gründlichste durchsucht wird. Ich komme also erst um 1330 Uhr in Navojoa an. Die Busstation nach Alamos ist nur ein Block entfernt. Dort herrscht reger Betrieb und der nächste Bus nach Alamos fährt gem. Auskunft erst um 1530 Uhr und es wäre also schon fast dunkel bei Ankunft. Es gäbe noch einen Minibus, aber da müsste man die ganze Fahrt über stehen und die Strasse sei sehr schlecht. Ich kehre also unverrichteter Dinge wieder zurück nach Los Mochis. Da der Bus wiederum ca. 1 Stunde Verspätung hat bin ich um 18 Uhr zurück. Nach einem sehr guten Abendessen im besten Meeresfrüchte-Restaurant von Los Mochis geht es früh ins Bett.
Ich stehe um 4 Uhr auf. Zu Fuss und mit dem ganzen Gepäck laufe ich die knappen 3 Kilometer zum Bahnhof des Ferrocarril Chihuahua Pacifico oder kurz "El Chepe". Dieser fährt um 6 Uhr morgens los und da ich am Vortag ja keine Zeit hatte ein Ticket zu kaufen, sollte ich eine Stunde früher da sein, um eines der günstigeren Tickets zu ergattern. Ich erhalte einen Platz in Wagen 1, Sitz 1 (am Fenster auf der interessanten Seite). Diese Zugfahrt hält was versprochen wird, denn nach den ersten eher ereignislosen 4 Stunden geht es in der Schlucht des Rio Plato hoch nach Divisadero, wo ich um 14 Uhr ankomme. Es ist dies nur rund die Hälfte der 650 Kilometer langen Strecke nach Chihuahua, aber ich mache 63 der 86 Tunnels und diverse Brücken von total 37 (diese sind leider nicht so schön durchnummeriert wie die Tunnels).
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