· 

Ende des Projektes "Eigenes Auto"

Wie sagt man so schön: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende".

 

Gestern Nachmittag leuchtet mal wieder mein Service Engine Soon Licht im Auto auf. Da ohnehin bald ein Service notwendig wäre, mache ich einen Termin bei der Ford Garage in Salt Lake City um 7 Uhr morgens ab. Bereits in der Termineinladung wird darauf hingewiesen, dass die Serviceleute gut beschäftigt sind.

 

Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl. Also recherchiere ich mal, wie einfach die Autofahrt nach Panama werden würde. Es gibt fast nur Personen die davon abraten, da an jedem Zoll mit Papierkrieg und Wartezeit zu rechnen ist und es versicherungstechnisch gar nicht so einfach  oder ziemlich teuer ist, da man sich jeweils nur im Land selbst versichern kann. Wie teuer wäre also eine Automiete bis San Diego oder besser gesagt: Was darf die Reparatur maximal kosten? Bei Rentalcars.com finde ich ein Angebot über ein wenig mehr als USD 1'500.

 

Als ich kurz vor 7 Uhr bei der Garage vorfahre, stehen auch schon ein paar andere Kunden da. Kurz nach 10 Uhr erfolgt die Diagnose: Der Ansaugkrümmer ist defekt und muss ersetzt werden. Auch diverse andere Teile des Motors sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Inklusive Steuern würde die Reparatur über USD 1'700 kosten.

 

Ist die Garage bereit mein Auto zu kaufen? Nach 5 Minuten kommt die Antwort: Nein, denn die Reparatur ist zu teuer und der Restwert des Autos zu gering, um ein interessantes Geschäft darzustellen. Was nun? In der Nähe gibt es Händler, welcher defekte Autos für Cash kauft und entweder wiederherstellt oder die Einzelteile verkauft.

 

Ich fahre also dahin. Der Händler kann das Auto jedoch nicht kaufen, da ich nicht im Besitz des physischen Titels bin (ist in Florida beim Verkehrsamt eingelagert) und das Auto ausserhalb des Staates registriert ist. Nach kurzer Recherche finde ich heraus, dass ich die Lieferung hier in Utah beantragen kann, dies mindestens 3-7 Tage Bearbeitungszeit in Anspruch nimmt. Ich frage noch mal nach, ob es keine andere Lösung gibt. Doch: Ich kann das Auto hier für 24-Stunden stehen lassen, dann kann es der Händler beschlagnahmen, anfragen ob das Auto gestohlen wurde. Ist dies nicht der Fall, kann er der Deregistierungsprozess in Auftrag geben und das Auto danach übernehmen. Normalerweise wird für diese Dienstleistung 50$ verlangt, da er aber noch ein paar brauchbare Sachen an meinem Auto sieht, könnte er es umsonst machen. Geld kann er mir für das Auto auf diesem Weg aber keines geben.

 

Da ich keine Lust habe, über eine Woche in Salt Lake City zu verbringen und dies wahrscheinlich eh teurer wäre als was ich für den Verkauf des Autos noch erhalten könnte, nimmt so die Geschichte meines Autos ein etwas unrühmliches Ende. Und das nur knapp 500 Meilen vor der 200'000 Meilen Marke.

 

Als nächstes geht es zum Flughafen zu den Autovermietern. Ich bekomme auch vor Ort das Angebot von knapp 1'500 USD für das Mietauto bis nach San Diego. Ich werde aber darauf hingewiesen, dass dies ohne jegliche Versicherung des Autos oder von Drittpersonen ist. Hier in den USA bei Millionenklagen beim Verbrennen an heissem Kaffee sicherlich nicht die beste Idee. Und ja, dies ist auch bei Rentalcars.com so, nur dass es dort nirgends gross erwähnt wird. Mit der Versicherung bin ich dann knapp unter USD 3'000. Jetzt spielt es ja auch keine Rolle mehr und ich kann für ein wenig mehr wieder einen SUV nehmen...

 

Jetzt noch mein Gepäck von meinem alten Auto ins neue (ein GMC Yukon) umladen und dann geht es um 14 Uhr endlich weiter. Jetzt muss ich aber zuerst mal noch etwas essen, da ich weder Frühstück noch Mittagessen hatte.

 

So jetzt aber fertig gejammert. "Mund abputzen, weitermachen." Ich versuche ja immer auch das Positive an der Sache sehen: Das Ganze Thema Autoverkauf hat sich ziemlich schnell erledigt. Ich habe für den Rest der Reise in den USA ein besseres Auto (ein wenig weniger Verbrauch, Allrad, Tempomat, böse - also Bose - Soundanlage, welche ich mit meinem Natel verbinden kann). Und trotz allem bin ich noch in Moab angekommen und kann mich morgen hoffentlich wieder den schönen Dingen der Reisetätigkeit zuwenden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0