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Oha - Plattfuss irgendwo im Nirgendwo

Ich gehe mal schlafen. Es ist gefühlt 23 Uhr (irgendwie habe ich wieder einmal eine Stunde gewonnen...) und ich bin hundemüde. Hoffentlich komme ich dann morgen mal dazu, die Fotos auszusortieren und die ganze Geschichte zu bloggen. Am Ende war es nämlich dann doch ein ganz gelungener Tag.

Der Tag fängt hervorragend an. Ich fahre von Lajitas nach Presidio entlang des Rio Grande und damit der mexikanischen Grenze. Mit der Morgensonne im Rücken ist diese Strecke eine der schönsten, welche ich bisher gefahren bin.

 

In Presidio verlasse ich die geteerte Strasse und mache mich auf in den weniger bekannten Teil des Big Bend State Parks. Und dann passiert es. Nach 20 Meilen oder 45 Minuten zeigt mein Auto einen Alarm wegen geringem Reifendruck an. Ich stoppe und höre ganz deutlich, wie die Luft aus dem rechten Hinterreifen entweicht. Mein erster Gedanke: "Oh Shit". Mein zweiter Gedanke: "Ich habe doch noch Sekundenkleber im Auto". Ja, es darf gelacht werden. Der hat natürlich nichts gebracht, ausser dass meine Hände immer noch voller Klebstoff sind. Mein dritter Gedanke: "Jetzt einfach so rasch als möglich wieder zum Langsamfahrer vor mir aufschliessen und Hilfe organisieren". Zum Glück hält dieser an (nach Warnblinker, Lichthupen und Aussteigen und wie wild mit den Armen fuchteln). Er fährt zum Visitor Center, welches nur noch 5 Meilen entfernt ist, und informiert die Park Ranger. Nach 45 Minuten kommt dieser von der anderen Seite und teilt mir seinen Plan mit: Er nimmt mich mit zum Visitor Center, holt das notwendige Werkzeug für die Demontage des Reifens, nimmt den Reifen zum Flicken mit und bringt mich und den Reifen dann zurück zum Auto. So machen wir das dann auch. Keine Ahnung, warum wir beide nicht auf die Idee kommen, dass das Werkzeug zur Demontage ja in meinen Auto (wahrscheinlich) auch verfügbar wäre und wir uns somit 2 Fahrten einsparen könnten.

 

Da ich ja ein wenig Zeit im Visitor Center habe, wird mir ein kurzer Trail in einem Bachbeet empfohlen. Das Wasser ist nicht mehr so hoch, dass dieser Weg passierbar ist und es ist trotzdem noch genügend vorhanden, dass es interessant bleibt. Nach einer Schrecksekunde aufgrund einer zu nahen Begegnung mit einer Red Racer Schlange, macht das Ganze echt Spass.

 

Um 16 Uhr ist der geflickte Reifen wieder montiert. Jetzt muss ich aber erstmal wieder die 20 Meilen auf der Schotterpiste zurück und dann nochmals 500 Kilometer zu meiner gebuchten Unterkunft. Nichtsdestotrotz fahre ich noch am McDonalds Observatory vorbei. Dieses beherbergt eines der grössten Teleskope der Welt. Und dann gibt es auch noch ein kitschiges Sonnenuntergangsbild mit Windmühle. Was ich vor meinem Tripp nicht wusste: diese werden dazu verwendet, Wasser aus dem Boden zu pumpen.

Geplant war übrigens der Fresno West Rim Trail, welcher einen schönen Ausblick auf The Solitario - einen Vulkankrater, welcher vor 35 Millionen Jahren entstanden ist - bietet. Die Strasse zum Anfang der Wanderung wäre jedoch aufgrund der Niederschläge mit meinem Auto sowieso nicht passierbar gewesen.

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