· 

100 Tage auf Achse

Wow! Die Zeit vergeht wie im Flug und es gibt so viel zu sehen. Ich versuche mich daher mal mit einem Rückblick im Sinne einer "Die ersten 100 Tage im Amt".

 

Meine persönlichen Top 10 (die Auswahl war schon schwierig genug, die Reihenfolge ist gemäss Reiseroute und keine Priorität)

- Everglades National Park: Tierische Vielfalt im Shark Valley

- Universal Studios Orlando: eine eigene Welt in der einfach jeder Besucher glücklich ist

- Nashville: überall wird fantastische Live-Musik geboten

- Washington: Die besten Museen der Welt auf gerade mal einer Meile und erst noch umsonst

- New York: Es gibt einfach zuviel zu sehen, um etwas spezielles herauszupicken

- Acadian National Park: wunderschöne Hügellandschaft mit Ausblick auf Bar Harbor und die Inseln in der Bucht

- St. John's New Fundland: lebendige Musikkultur in wunderschöner Altstadt und meine erste Eisbergsichtung

- Quebec City: Historische Altstadt mit viel Charm und hervorragender Küche

- Toronto: quicklebendige Stadt in welcher alle und alles Platz hat

- Niagara Falls: zurecht sehr touristisch, denn die Wassermassen sind einfach nur beeindruckend

 

Mensch & Kultur

Ich treffe sehr viele gebildete und offene Personen, was ich so nicht erwartet hätte. Dies hängt aber allenfalls auch damit zusammen, dass Airbnb-Hosts nicht umbedingt Durchschnittsamerikaner resp. -kanadier sind. Es sind alle sehr an meinen Reisen interessiert, denn erstaunlicherweise schaffen es die meisten von Ihnen nie aus dem eigenen Land. Anders sieht es bei internationalen Hosts aus, welche ausgewandert sind. Im Vergleich zu deren Geschichten scheint mir meine aktuelle Reise nicht sehr abenteuerlich.

Erschreckend ist, wie faul der Grossteil der Bevölkerung ist: Es gibt für fast alles Drive-Inns, Treppen werden konsequent gemieden und die Hauptfreizeitbeschäftigung ist der Fernseher.

Es ist nicht so, dass überall und immer Live-Musik gespielt wird. Wenn man sich aber dafür interessiert, kann man fast jeden Tag in der Woche irgendwo eine Performance eines Künstlers erleben.

 

Essen & Trinken

Es gibt definitiv mehr als nur Burger und Fish & Chips. Überall finden sich lokale Spezialitäten und da ich bisher hauptsächlich an der Küste entlang unterwegs bin, gibt es auch sehr viel Seafood. Es ist etwas schwieriger sich gesund zu ernähren wie bei uns und insbesondere beim Frühstück gäbe es noch Optimierungspotential.

Die Bierauswahl ist gigantisch. Da alle verrückt nach Microbreweries sind, gibt es in jeder kleineren Stadt mindestens eine lokale Brauerei. Wein habe ich nicht allzuviel getrunken. In den regionalen Weingebieten habe ich mich jeweils an ein bis zwei Exemplaren versucht - naja.

 

Finanzen

Die durchschnittlichen Ausgaben pro Tag betragen 167$ und teilen sich wie folgt auf:

- 51$ für Essen & Trinken (inkl. Ausgang)

- 54$ für Übernachtungen

- 34$ für Transport (hauptsächlich Benzin, aber auch Fähren, Mautgebühren, Taxis, etc.)

- 28$ für Eintritte (hauptsächlich Sehenswürdigkeiten, aber auch Konzerte, Touren, etc.)

 

Die budgetierten 150$ pro Tag reichen also nicht wirklich aus (zumindest nicht solange ich in Kanada und den USA bin). Und die Kosten für Flug und Auto sind noch nicht einmal eingerechnet. Vielleicht wird es langsam Zeit, dass gekaufte Zelt auch wirklich zu nutzen und selbst zu kochen...

 

Transport

- Bisher bin ich 25'131 Kilometer gefahren. Pro Tag sind das also ein wenig mehr als 250 Kilometer.

- Ich habe insgesamt 3'245 Liter Benzin verbraucht. Mein Auto säuft also rund 13 Liter auf 100 Kilometer

- Obwohl ich konstant 10% über der Geschwindigkeitslimite fahre und ab und zu abenteuerlich parkiere, habe ich bisher noch keine einzige Busse erhalten

- Es ist zwar die pure Freiheit mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein. Die latente Gefahr eines Panne sorgt aber dann und wann ein wenig für Beunruhigung und das nicht ganz zu unrecht. Zum Glück waren es bisher nur kleinere und mittelgrosse Reparaturen, welche weder einen Abschleppdienst noch ein grossartiges Umplanen notwendig gemacht haben. Kurz: Ich würde mir kein so erfahrenes Auto mehr kaufen, sondern eines Mieten oder ein ökonomischeres, moderneres Auto zu einem teureren Preis gönnen.

 

Fazit

Die 100 Tage waren grossartig und verliefen zumindest grösstenteils wie geplant. Von mir aus kann es noch eine ganze Weile so weitergehen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Marianne (Mittwoch, 26 Juni 2019 17:31)

    I freu mi uf Tag 109 :-)

  • #2

    Marco (seit heute Ehrenmitglied in beiden Vereinen) (Mittwoch, 03 Juli 2019 23:07)

    Hau die Kohle raus dann bist du zur Fasnachtszeit wieder da. *susipower*